Trauer beim Deutsch Israelischen Freundeskreis
27.06.2014Trauer beim Deutsch Israelischen Freundeskreis
Der Deutsch-Israelische Freundeskreis trauert um Hanna Engel, geb. Levy. Ihr Onkel war Ferdinand Levy, der an den Folgen der Misshandlung durch NS-Schläger nach der Reichspogromnacht 1938 starb.
Hanna Engel überlebte das Frauenlager Auschwitz-Birkenau und den Todesmarsch. Nach Internierung in Lagern und einer abenteuerlichen Fahrt durch das zerstörte Deutschland gelangte Hanna Engel schließlich nach Palästina. Im Kibbuz Nezer Sereni fand sie ein neues Zuhause, wo sie nun im Alter von 88 Jahren starb.
Trotz ihres Leidensweges hielt sie Verbindung zu ihrem Geburtsort Anhausen. Ihre Berichte über das, was sie als Kind erleben musste, stehen exemplarisch für das Schicksal vieler jüdischer Kinder und Jugendlicher.
Als jüdisches Leben noch unbeschwert war
15.11.2013Als jüdisches Leben noch unbeschwert war
Literatur-Empfehlung:
Der Deutsch-Israelische Freundeskreis Neuwied weist – ebenso wie die Rhein-Zeitung Neuwied in ihrem Artikel vom 15.11.2013 – empfehlend auf den hervorragenden Aufsatz „Auf den Spuren der jüdischen Familien Hecht und Brandes aus Rengsdorf“ von Marie-Luise Dingeldey hin. Den Stoff für diese Familiengeschichten verdankt die versierte Heimatforscherin dem Bericht einer alten Dame, Ruth Chipaux, die 1931 in Rengsdorf geboren wurde.
Frau Chipaux' Mutter, Susi Hecht, war im Rengsdorfer Dorfleben fest integriert. Da sie mit einem katholischen Mann verheiratet war, fühlte sie sich zunächst im Dritten Reich sicher. Dennoch wurde die Familie zunehmend drangsaliert: Ruth Chipeaux wurde der Schule verwiesen, Leopold Hecht mit Berufsverbot belegt und die Metzgerei der Hechts von den aufgewiegelten Kunden boykottiert.
Der Aufsatz ist im „Heimatjahrbuch 2014 – Landkreis Neuwied“ (S. 329 – 348) erschienen und liefert tiefe Einblicke in das Leben zweier jüdischer Familien und zugleich in das jüdische Leben in jener Zeit und unter dem zerstörerischen Einfluss des Nationalsozialismus. Verschiedene Fotos und Dokumente runden das Bild ab.
Der Opfer der Nazis gedacht
09.11.2013Der Opfer der Nazis gedacht
Am Mahnmal in der Synagogengasse kamen knapp 200 Menschen zusammen, um an die Opfer der Reichspogromnacht vor 75 Jahren zu gedenken. Pfarrer Werner Zupp, Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Aufarbeitung und des Gedenkens an den Schrecken von damals.
Oberbürgermeister Nikolaus Roth hob hevor, dass sich unter den versammelten Bürgern viele Schüler eingefunden hatten, die durch ihr Engagement dazu beitrügen, die Geschehnisse von damals nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Dr. Jürgen Ries, Kantor der jüdischen Gemeinde Neuwied Mittelrhein, verlas das jüdische Totengebet „Kaddisch“ unter Einbeziehung der Liste von Ghettos und Konzentrationslagern, in denen Millionen von Menschen litten und starben.
Veranstaltungsreihe zum 75.Jahrestag der Reichspogromnacht
26.10 - 14.11.2013Veranstaltungsreihe zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht
Seit einigen Jahren organsiert der Deutsch-Israelische Freundeskreis die Gedenkstunde am Mahnmal in der Synagogengasse. Zum 75. Jahrestag hat der DIF eine ganze Reihe von Veranstaltungen rund um das Datum der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisiert. Der Vorsitzende des DIF, Pfarrer Werner Zupp, misst den Veranstaltungen eine mahnende Wirkung zu. Sie sollen dazu beitragen, die schrecklichen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Rhein-Zeitung Neuwied berichtete in ihrer Ausgabe vom 26.10.2013 über Zeitpunkt, Ort und Thema der verschiedenen Veranstaltungen.
(Artikel lesen)
Die folgenden 5 Einträge befassen sich mit den einzelnen Themen und Aktionen in Neuwied, die anlässlich des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht auf den Weg gebracht wurden.
Familie kann Anspruch nicht geltend machen
09.11.2013Familie kann Anspruch nicht geltend machen
Die im Gefolge der Reichspogromnacht 1938 einsetzende systematische Verfolgung und Ermordung jüdischer Familien zeigt noch Wirkung bis heute, auch in juristischer Hinsicht.
Das wird am Beispiel der Familie des Metzgermeisters Gustav Roos aus Heimbach-Weis deutlich. Auf der Rechtsgrundlage der heutigen einschlägigen Gesetze bestellte die Stadtverwaltung ein Aufgebot zur Ausschließung des Eigentümers zweier kleiner Parzellen in der Heimbach-Weiser Engersgaustraße. Der als Eigentümer im Grundbuch eingetragene Metzgermeister Gustav Roos starb 1935. Seine gesamte Familie wurde Opfer der Nazis. Es ist daher davon auszugehen, dass es keine Nachkommen mehr gibt, die ihre Ansprüche auf die Grundstücke geltend machen könnten. Rolf Wüst vom Deutsch-Israelischen Freundeskreis kommentierte den Vorgang, der als solcher nicht in Frage zu stellen sei, mit den Worten: „Das sind Fakten, die auf den Tisch gehören.“